Warum sind die Kleidungsstücke heutzutage so hässlich?

Warum sind die Kleidungsstücke heutzutage so hässlich?

Die Frühe Dominanz der Schönheit im Mode-Design

Vergisst du auch manchmal die gute alte Zeit, als Mode noch mit Anmut und Eleganz gleichgesetzt wurde? Schlechtes Mode-Design scheint heute ja eher die Regel als die Ausnahme zu sein. Warum das so ist? Das hat vielfältige Gründe. Nehmen wir Geschmack zum Beispiel, in den meisten Fällen ist es subjektiv und kann von Person zu Person stark variieren. Aber auch in Bezug auf allgemeine Vorstellungen und Trends bleibt Mode eine Ausdrucksform der Kunst, die manches Mal schwer zu entschlüsseln sein kann. Und doch scheinen gerade diese unverständlichen, ja gefühlt hässlichen Trends heute Fuß zu fassen.

Ihr seid sicher genauso betroffen wie ich, wenn ich da an die neonfarbenen Fahrradshorts aus dem Jahr 2020 denke. Ich meine, wer trägt das denn bitte? Und was ist mit den Schuhen, die so groß sind, dass man darin fast verloren geht? Viele von uns würden sagen: "Das ist hässlich und unpraktisch". Und ja, das stimmt. Aber es gibt einen Grund dafür, dass Designer solche Stücke kreieren und immer mehr Menschen sie tragen. Und um diesen zu verstehen, müssen wir einen Blick auf das grundlegende Konzept der Mode und deren Geschichte werfen.

Mode als Ausdruck von Individualität und Rebellion

Mode ist nie statisch oder ereignislos. Sie ist immer in Bewegung, innovativ und verändert sich kontinuierlich. Und dennoch gibt es bei all dem Wandel auch Konstanten. Einer dieser Aspekte, die über die Jahre konstant geblieben sind, ist die Nutzung der Mode als Mittel zur Selbstdarstellung und Ausdruck der individuellen Persönlichkeit. Dies hat sich durch die Jahrhunderte bestätigt, vom manischen Wunsch der Victorianer, durch ihre Kleidung ihre soziale Stellung zu unterstreichen, bis hin zur modernen Annahme von „hässlicher“ Mode als Abgrenzung gegen den Mainstream.

Wir leben in einer Zeit der Rebellion, in der das "Anderssein" zum ständigen Bestreben geworden ist. Und hat die Modeindustrie darauf reagiert? Ja, indem sie "hässlichen" Modeelementen einen Platz auf den Laufstegen gibt. Solche Elemente werden als "Anti-Mode" bezeichnet und sind bei Modebegeisterten und Prominenten gleichermaßen beliebt. Viele von uns erinnern sich vielleicht noch an Kanye West und seine merkwürdigen "Yeezy"-Designs. Und kommt euch der Anblick von Balenciaga's "Triple S Sneakers" nicht auch irgendwie bekannt vor? Tja, da sehen wir den Beweis, dass auch Prominente hin und wieder hässlich wirken wollen!

Die Kapitalisierung von "Hässlichkeit" in der Modeindustrie

Die Modeindustrie ist ein gewinnorientiertes Geschäft. Sie kreiert Trends, auch in der Hoffnung und Erwartung, das Publikum davon zu überzeugen, dass sie diese Trends brauchen. Dieses Prinzip haben sie perfekt auf die "hässliche" Mode angewendet. By the way, es ist interessant zu beobachten, wie Marken mit riesigen Marketingbudgets es schaffen, den Massen eine ansonsten absurde Idee als „hip“ und „modisch“ zu verkaufen.

Sie verkaufen es als Innovation, als Statement oder einfach nur als rebellischen Akt gegen die Norm. Und die Menschen lieben es. Sie sind bereit, hunderte von Euros für ein unansehnliches T-Shirt oder hässliche Sandalen auszugeben, einfach um ein Statement zu setzen. Egal, wie sehr wir uns darüber beschweren, wir können nicht leugnen, dass die "hässliche" Mode funktioniert. Sie funktioniert, weil sie in der heutigen Generation ein Gefühl von Neuheit und Individualität verschafft, das andere Mode nicht bieten kann.

Fazit: Ist "hässlich" das neue "schön"?

Falls du immer noch nicht überzeugt bist, warum die Modeindustrie so viel "Hässliches" produziert, dann rate ich dir, dich an David Bowie zu erinnern. Bowie war jemand, der hässliche Mode zelebrierte und es dennoch schaffte, Millionen in seinen Bann zu ziehen. Seine hochschwänzigen Haare und mehrfarbigen Gesichtsbemalungen wurden vielleicht als hässlich empfunden, aber sie waren definitiv einzigartig.

Vielleicht ist das der ultimative Schlüssel dazu. Vielleicht geht es in der Mode nicht darum, allgemein schön zu sein. Vielleicht geht es darum, ein gewisses Maß an Einzigartigkeit, Verrücktheit oder sogar Hässlichkeit zu besitzen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Denn am Ende des Tages ist Mode Kunst. Und Kunst ist immer subjektiv. Und genau wie bei Picasso's Gemälden, bleibt es uns überlassen, was wir daraus machen wollen und ob wir es uns an die Wand hängen oder im Lager verstauen.

Jetzt geht es aber nicht darum, gleich die gesamte Garderobe zu misten und mit solchen Mode-Sünden aufzufüllen. Aber vielleicht ist es an der Zeit, unser allzu strenges Verständnis von Schönheit ein wenig lockerer zu sehen und etwas mehr Platz für Innovation und Spielraum in unserer Mode zu lassen. Denn letztendlich macht Modespaß und jeder hat das Recht auf seine individuelle Ausdrucksform, ob das nun nach dem üblichen Schönheitsideal aussieht oder eben nicht.

Apropos meiner eigenen Erfahrungen, ich erinnere mich noch gut an das eine Mal, als ich diese unglaublich hässliche Hose gekauft habe, nur um der Modebewegung zu folgen. Harte Lektion: Seid nicht wie Matthias, zeigt Persönlichkeit in eurer Mode; es lohnt sich!

Diesen Beitrag teilen

Schreibe einen Kommentar

Ihre Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.